FABELHAFTER
Blick in den Knüll

Ein trister Schotterweg. Noch dazu mit ordentlicher Steigung. Der Startpunk zum Falkenflug gibt sich wahrlich keine große Mühe, Wanderer auf seine knapp fünfeinhalb Kilometer Wegstrecke zu locken. Und doch sollte man sich den Sprung in den Rundweg oberhalb des Freibads am Erleborn nicht verleiten lassen, wird man doch schnell belohnt mit herrlicher Natur, verführerischer Stille und fantastischen Ausblicken. 

Massig Schmetterlinge schwirren umher. Weiße, gelbe, buntgetupfte

Über den Homberger Burgberg hinweg weitet sich ein fabelhafter Ausblick in den Knüll. Spätestens nach dem steilen Anstieg, den man etwa auf halber Strecke zu bewältigen hat, fühlt man sich ganz eins mit der Natur, die sich abseits bekannter Pfade von einer wenig berührten, beinahe wilden Seite zeigt. Das passt zum klippenartige Basaltschutthang unweit der Sauerburg, der umgeben ist von einem artenreichen Eichen-Hainbuchenwald. Mit etwas Glück lassen sich hier Wanderfalken, Schwarzspechte oder gar Neuntöter beobachten. Die zu einer gemütlichen Rast einladende Wiese unweit von Gut Sauerburg hat für kleine und große Naturbeobachter ebenfalls viel zu bieten. Es summt und surrt inmitten der gelb-grünen Pracht, während sich rundherum eine wohltuende Stille einstellt, die höchstens durch das muntere Singen eines Vogels gebrochen wird. Allein fühlt man sich hier nie, verloren auch nicht. Selbst wenn man fremd ist und sich nicht auskennt, die erstklassige Beschilderung gibt einem stets die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein - auch wenn der hier und da unter Disteln und wildwachsendem Grün zu verschwinden droht. 

Den steinigen Einstieg und die ersten ebenen Meter hinter sich gebracht, führen einen blau-weiße Markierungen mit dem großen „F“ über einen unerwarteten Linksschwenk vom Weg ab und mitten hinein in eine verwunschene Fabelwelt. Vorbei an farbenfrohen Beerengewächsen und von Efeu umrankten Baumsenioren, entflieht man gern dem Alltag beim Gang übers sattgrüne, weiche Gras, das die Natur wie einen Teppich auf mehreren hundert Metern vor einem ausgerollt hat. Massig Schmetterlinge schwirren umher. Weiße, gelbe, buntgetupfte. Mit ein bisschen Fantasie werden sie zu kleinen Feen, man selbst zum Hauptdarsteller eines gewaltigen Naturepos, wie ihn ansonsten vielleicht nur der namensgebende Falke genießen darf. Wie er schaut man schon bald von oben in die sich zur Waberner Senke hin öffnende Landschaft westlich des Naturparks. In der Ferne werden die Hügel des Kellerwalds sichtbar. 

Hinab geht es dann wieder über einen tristeren Weg, der auch am Rand nur dürftig von Naturschönheiten gesäumt ist. Doch es stört nicht, hat man sie doch längst tief in sein Herz geschlossen, die Eindrücke der zurückliegenden Kilometer. Mit ihnen geht es zurück zum Ausgangspunkt am Freibad, wo man dem ins Falkenparadies führenden Schotterweg nochmal ein Lächeln schenkt. Denn nach knapp zwei Stunden gemütlicher Wandertour weiß man nun, dass es sich lohnt, ihm eine Chance zu geben.


Wegbeschaffenheit:  

  • Länge    5,4 Kilometer
  • Steigung  100 Meter
  • Gefälle  100 Meter

     
Klick für eine kleine Fototour über den Falkenflug ...

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