GENUSS
statt Verzicht

Dass Fastenzeit nicht zwingend Verzicht bedeuten muss, beweist Giorgia Karolyi mit alkoholfreien Alternativen in ihrer Fritzlarer Lido-Bar. Gemeinsam mit der Weinexpertin haben wir den wahren Kern des Genusses jenseits des Alkohols erkundet.

Fritzlar - An einem sonnigen Vormittag sitze ich im Fritzlarer Lido, einem charmanten Lokal, das bekannt dafür ist, kulinarische Grenzen zu überschreiten. „Cin Cin“, ruft Inhaberin Giorgia Karolyi mir zu, ihre Stimme so lebendig wie das Klingen unserer Gläser. Die Uhr zeigt 11:37 – eine ungewöhnliche Zeit für einen Toast, vor allem mitten in der Fastenzeit. „Wir stoßen mit einem typisch italienischen Aperitif an“, sagt sie lächelnd und beruhigt die Skepsis, die ich wohl ausstrahle: „Das können wir beruhigt auch um die Uhrzeit gut machen."


Stimmt, können wir, denn der Gingerino kommt ohne Alkohol aus, wie alles, was mir die als Wein-Gini bekannte Sommelière an diesem Tag serviert. Schnell merke ich: Im Lido steht zur Fastenzeit nicht der Verzicht im Vordergrund, sondern die Entdeckung – die Entdeckung, dass Genuss nicht zwangsläufig Alkohol erfordert. Karolyi weiß das längst und will der stetig wachsenden Nachfrage nach Getränken gerecht werden, die nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch den Moment zelebrieren. Und das ist mittlerweile tatsächlich ohne Alkohol möglich.


Der Aperitif ist nur der Anfang einer Reihe von Getränken, mit denen die junge Weinexpertin zeigen will, dass der Genuss in der Qualität und Kreativität eines Getränks liegt, nicht im Alkoholgehalt. Ihr Angebot reicht von alkoholfreiem Secco, über entalkoholisierten Wein bis hin zu Likör und Gin. Jedes Getränk erzählt seine eigene Geschichte, von der sorgfältigen Auswahl der Zutaten bis hin zur Präsentation. Karolyi betont die Wichtigkeit, auch alkoholfreie Getränke mit der gleichen Sorgfalt und Leidenschaft zu behandeln wie traditionelle alkoholische Getränke. Deshalb habe sie sich intensiv mit den Anbietern befasst und kleine, kreativ arbeitende Hersteller ausgewählt, die mit ähnlich viel Liebe ihr Geschäft betreiben wie sie selbst.


Während wir uns durch die Karte probieren, wird schnell klar, dass jedes Getränk sein eigenes Aroma und seine eigene Persönlichkeit hat. Der alkoholfreie Secco überrascht mit Frische und spritzigem Charakter, der entalkoholisierte Wein überzeugt mit überraschender Tiefe und Komplexität, die man ihm vielleicht nicht zugetraut hätte. „Alkoholfrei“, so Karolyi,  „bedeutet aber nicht automatisch null Prozent Alkoholvolumen, der Wein kann bis zu 0,5 Prozent Alkohol enthalten, um Geschmack und Aroma zu erhalten, das ist wie beim Bier.“  Sie spricht über die Herausforderungen und Chancen, die alkoholfreie Getränke mit sich bringen und erzählt von den Veränderungen in der Wahrnehmung ihrer Gäste, die zunehmend offen für alkoholfreie Alternativen sind. „Es geht nicht darum, Alkohol zu ersetzen, sondern eine Wahl zu bieten, die jedem Moment gerecht wird, sei es ein festlicher Anlass oder ein entspannter Nachmittag.“


So wird die Verkostung im Lido zu einer Entdeckungsreise, die zeigt, dass Genuss vielfältig ist und nicht an traditionelle Vorstellungen gebunden sein muss. Karolyis Engagement und Leidenschaft für ihr Angebot sind ansteckend, sodass sich die Fastenzeit schnell von einer Zeit des Verzichts in eine Chance wandelt, den Horizont zu erweitern. Und das schmeckt, auch ohne Alkohol. Cin Cin.
 

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